... oder: worum soll es im Leben gehen?

Ein weiteres Thema möchte ich deswegen aufgreifen, weil mir gerade ein Text zum Thema 'spirituell und un-spirituell' begegnet ist.

Mich erstaunt immer wieder wie Menschen sich mit Betitelungen schmücken und gleichzeitig der Meinung sind, sie hätten somit nicht nur das Recht, anderen diesen Aspekt abzuerkennen, sondern auch noch genau zu definieren, wie 'alle Nicht-so-Menschen' denn nun sind und funktionieren.

Ich möchte hier einige Aspekte aufgreifen, die zu dem Thema geschrieben wurden um zu klären, ob es nicht an der Zeit ist, dass gerade jene, die sich als spirituell hinstellen, beginnen etwas kleinere Brötchen zu backen:

"Die Un-spirituellen stehen bestimmt in der früh auf und Erden sich, von wegen"
Mal abgesehen davon, dass das "von wegen" auf den überheblichen Ton hinweist, der etliche Pseudo-Spirituelle draufhaben (sie verwechseln wohl überheblich mit aufgestiegen), spielt es keine Rolle ob nun jemand das tut, was von diesen Menschen als "erden" bezeichnet wird.
Nur weil jemand, der sich nicht mit Spiritualität befasst, den Ausdruck nicht kennt, erdet er sich nicht?
Oder darf er das gar nicht, weil er den Ausdruck nicht kennt?

Spirituell oder nicht, wer sich mit weltlichen Dingen befasst und sich auch darauf konzentriert, erdet sich automaitsch. Wer in der Natur spazierengeht, erdet sich. Wer sich um seinen Garten kümmert, oder - weil er einen solchen nicht hat, sich Zimmer oder Balkonpflanzen anschafft, erdet sich. Wer in aller Ruhe isst und das Essen geniesst, erdet sich.

"Mit dem spirituellen, kommst Du mit ganz anderen Dingen in Berührung"
Nein!
Dazu möchte ich sogar ein paar Augenblicke sehr spirituell bleiben und auf einer der universellen Gesetzmässigkeiten hinweisen, jenes der Äquivalenz. Wie oben so unten, wie unten so oben.
Spirituell kommt man mit genau denselben Dingen in Berührung. Es mag sein, dass man sie anders erlebt und anders betrachtet, doch es ist dieselbe Energie, dieselbe Information.
Schlimmer noch, viele unserer Hobby-Spiritualisten machen so ein Brimborium aus dem, was sie begegnen, dass sich jedem gesund denkenden Menschen die Haare sträuben.
Denn der Grund, weswegen sie behaupten, dass sie mit anderen oder gar 'höherschwingenden' Dingen in Kontakt kommen, liegt nicht an den Dingen, sondern weil sie sich damit emporheben und sich das Gefühl geben, etwas besseres zu sein.

"So ein Weg der dich raus führt, besser führt"
Für die, die noch nicht viel von mir gelesen haben: RAUS-führen, ist ein Weg-von und funktioniert nicht. Diese Menschen erschaffen immer mehr von dem, von dem sie RAUS wollen, weil sie sonst ihr Unterbewusstsein nicht mehr mit einem Sinn in ihrem Leben füttern können. Dass dies bedeutet, dass sie immer nach der Zukunft lechzen, die es gar nicht bemerken diese Erleuchteten... oder sollte ich sie die Verblendeten nennen... natürlich in ihrer Selbstverherrlichung gar nicht.
Besser? Wer definiert was gut oder besser ist?
Ist vielleicht der Strassenfeger, der jeden Tag viel in der frischen Luft ist, der jeden Tag körperlich arbeitet, und der abends zufrieden nach Hause geht schlechter (dran) als der Spirituelle? Auch dies zeigt leider nur, wie - erbärmlich das Leben etlicher Möchtegern-Spirituellen sein muss, dass sie nicht begreifen, dass sie nicht in der Lage sind zu beurteilen, ob das was sie versuchen überhaupt besser sein kann?

"Deswegen das mit dem Erden, was die Un-spirituellen nie brauchen"
Ein ach so Spiritueller, der es sich anmasst über jene zu urteilen, die er nicht kennt. Ein ach so Spiritueller, der mal wieder einmal glaubt zu wissen, was ein Unspiritueller braucht oder tut oder nicht tut.

"So eine Geradwanderung zu Spiritualität und das Leben an sich"
Was mich bei solchen Sätzen extremst erschrickt ist, dass der Schreibende scheinbar komplett verpasst, was er gerade tut.
Leben an sich und Spiritualität sind getrennt??? Seit wann???
Sogar die Quantenphysik weiss, dass alles Energie ist und dass beides dasselbe ist.

"So eine Geradwanderung zu Spiritualität und das Leben an sich"
Welche Gratwanderung soll es sein, wenn das Leben an sich Spiritualität vom Feinsten ist???

"Beides in Einklang und das beides möglich ist"
Es ist dasselbe und nur der Mensch mit seinen Einteilungen, Urteilen und Trennungen versucht auch einer Sache zwei verschiedene Dinge zu machen.
Wer das in sich begreift und den Fehler IN SICH richtet, muss nichts mehr in Einklang bringen, weil er weiss, dass es eins ist!

"Doch sie wollen nur das Du anderst in dein Tun kommst und für weiteres anders agierst anders als bisher
Weg von dem einen Weg der nur an der Oberfläche kratzt"
Mal abgesehen davon, dass 'sie' wieder auf die Schwammigkeit hinweist, dass der Schreiber eigentlich nur nach Ausreden sucht. - "Sie" bedeutet, dass die Verantwortung abgegeben wird, dass andere 'schuld' sind...
Dass die Oberfläche, an der solche Menschen kratzen immer wieder eine neue Schicht durch ihre eigene Trennung von Leben und Spiritualität erhält, hat nicht mit "Sie" zu tun. Wer immer in anderen Ebenen versucht, sie durch diese Oberflächlichkeit brechen zu lassen, wird ignoriert, weil diese Art von "Spirituellen" krampfhaft an der Trennung festhält, weil sie sich dadurch die Illusion eines Anderssein - und Besserseins - aufrechterhält.

"Kann es sein das, dein Leben und die da oben was ganz anderes im Sinn hatten,, bevor ich überhaupt wußte das es Spiritualität gibt"
Abgesehen davon, dass es dieses Oben und Unten nicht gibt, abgesehen davon, dass diese ganze Trennung nur im Kopf eines Menschen stattfindet, kann es sein, dass falls es diese "da oben" wirklich gibt, die vielleicht etwaxs mehr wissen als du, kleines Schreiberlein, und dass du gerade hier bewiesen hast, dass du sogar jene in dein eigenes kleines Schubläden der Unfähigkeit steckst, bloss um nicht zu beginnen, endlich selbst etwas in dir in Bewegung zu bringen?

Lass es mich einfach ausdrücken.
Der Rentner auf der Parkbank, der jeden Tag etwas Brot für die Enten mitbringt, hat mehr vom Leben begriffen als 99% jener, die sich spirituell bezeichnen!